“Die Frage woher jemand kommt, ist eigentlich eine schöne”

Als Redaktionsassistent der Sendereihe #Europa4me auf Okto-TV war es mir schon seit längerem ein Anliegen, eine Sendung über die integrative Kraft des Fußballs in Wien zu gestalten. Dabei sollte es nicht um die (zweifellos) gute Arbeit der großen Wiener Fußballvereine gehen, zu denen der Zugang nur mit großem Talent und Glück möglich ist, sondern um die Basisarbeit in den zahlreichen Fußballkäfigen Wiens.

Herausgekommen ist eine wirklich spannende Sendung zu den Themen Fußball, Integration und Identität, für die die Chefredakteurin des transkulturellen Wiener Magazins „das Biber“ Delna Antia-Tatić sowie Philipp Trojer und Martin Saboi von der Wiener „Käfig League“ zu einer Diskussion mit Benedikt Weingartner im Rohrauerpark in Ottakring zusammengekommen sind. Im Hintergrund: einer der Käfige um die es auch in der Sendung geht.

© #Europa4me

Bei der Käfig League handelt es sich um ein grandioses Projekt, das sich der Betreuung von Kindern und Jugendlichen in den Wiener Fußballkäfigen widmet. Die Betreuer_innen kommen wöchentlich in die verschiedenen Käfige und veranstalten dort Fußballtrainings für die Kids. Diese Käfige sind sehr oft soziale Brennpunkte, da dort Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten sozialen, ökonomischen, kulturellen und sprachlichen Hintergründen zusammentreffen. Unter dem Motto „gemeinsam spielen, gemeinsam leben!“ versuchen die Trainer_innen der Käfig League an diesem Punkt anzusetzen und zentrale Werte wie gegenseitigen Respekt, Toleranz und Fairness zu vermitteln, die für ein funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben unabdingbar sind. Den Kindern sollen Erfolgserlebnisse vermittelt werden. Gleichzeitig sollen sie lernen, mit negativen Emotionen umzugehen.

Anfangs verläuft die Diskussion etwas stockend, was darin begründet liegt, dass am Beginn von den zwei Vertretern der Käfig League über das Fußballprojekt gesprochen wird, während Frau Antia-Tatić über „das Biber“ berichtet.

Später verschiebt sich der Fokus weg vom Fußball und vom Biber hin zu einer offenen Diskussion über Integration und Inklusion, bei der wichtige Themen wie Identität und Kontraidentität, Authentizität oder das Handeln auf Augenhöhe besprochen werden. Von allen geteilter Kritikpunkt ist auch, dass Integration nicht nur an Zahlen gemessen werden sollte.

Je länger die Diskussion dauert, desto mehr merkt man den Diskutierenden an, dass sie eigentlich über dieselben Dinge sprechen. Und so entwickelt sich ein sehr spannendes und intensives Gespräch, das man sich, wenn man eine Stunde Zeit hat, auf jeden Fall anschauen sollte.

Viel Spaß beim Schauen.

© #Europa4me

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